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Wir freuen uns sehr, ein Multimedial-Buch ankündigen zu können zum hochaktuellen Thema Compassion oder Mitgefühl auf Englisch und auf Deutsch.

Dieses Buch entstand auf Initiative von Tania Singer vom Max Planck Institut in Leipzig und ca. 30 weiteren KoautorInnen inklusive Regula Langemann und Suna Yamaner von metapuls Schweiz.

‚Compassion: Bridging Practice and Science‘, ‚Mitgefühl in Alltag und Forschung‘. Herausgegeben wird es von Tania Singer und Mathias Bolz vom Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences, Department of Social Neuroscience. Juli 2013.

Es handelt sich um ein 900 Seiten starkes Multimedial e-book, das nicht nur inhaltlich neue Standards setzt, sondern auch technisch und gestalterisch: informativ, sinnlich, ästhetisch, zum Lesen, Hören, Schauen. Mit Anwendungen aus der Praxis und zum selber Ausprobieren. Bei der Entstehung wirkten unzählige Leute mit aus Praxis und Forschung, indem sie ihr aktuellstes Know-how, ihre Erfahrungen, Ideen, Forschungsresultate aber auch ihre Kunst zur Verfügung stellen.

Am 16. Juli 2013 fand die Vernissage in Berlin statt. Der international bekannte Kunstschaffende Olafur Eliasson stellte sein Atelier zur Verfügung um dieses Ereignis zu feiern. Er ist selber im e-book mit seiner Kunst vertreten (www.olfafureliasson.net) Es war ein wunderbarer Anlass, der uns einmal mehr aufzeigte, wie sehr uns das Thema Training von Mitgefühl am Herzen liegt und wie grundlegend diese Arbeit uns selber geprägt hat und weiterhin inspiriert.

Ein Auszug aus der Einladung zur Vernissage:

Tania Singer und Matthias Bolz (Hrsg.)
‚Heute steht die Menschheit Herausforderungen gegenüber, die nur durch den Einsatz von humanen und moralisch bewussten Strategien gelöst werden können. Angesichts vieler rasanter Veränderungen und globalen Krisen weltweit, sowohl auf der wirtschaftlichen als auch der ökologischen Ebene, werden effektive Lösungen für einige der zugrunde liegenden Ursachen dringend erforderlich. Die verschiedenen Aspekte von Mitgefühl könnten dabei ein wichtiger Ansatz sein, um einer globalen Lösungen für die Probleme unserer heutigen Welt näher zu kommen.
Dieses Buch betrachtet das Konzept des Mitgefühls aus einer Vielzahl von Perspektiven aus Bereichen wie Psychologie und Neurowissenschaften, bis zu kontemplativen Praktiken und klinischer Therapie und der Kunst. Es geht um viele interessante Fragen: Was genau ist Mitgefühl und wie wird es von Menschen aus verschiedenen Disziplinen definiert? Warum ist Mitgefühl wichtig und wie kann die Kultivierung von Mitgefühl der Gesellschaft dienen? Können wir lernen, mitfühlendere Menschen zu werden und wie kann Mitgefühl gelehrt werden? Was wissen wir über die Wissenschaft des Mitgefühls? Wie beeinflusst das Training von Mitgefühl unser Gehirn, unsere Gesundheit und unser Verhalten?
Wir glauben, dass dieses ungewöhnliche Buch in der Lage ist, ein breites Publikum anzusprechen und das Interesse an Konzepten wie Mitgefühl und Einfühlungsvermögen, aber auch an der Forschung von sozialen Emotionen und der Auswirkungen von Meditation, zu wecken.‘

Und so kam alles zustande:

‚How to train Compassion?‘ (Wie kann Mitgefühl/Empathie trainiert werden?)
Unter diesem Titel fand im Juli 2011 in Berlin eine 4-tägige internationale Konferenz statt, zu der wir eingeladen waren, die Gewaltfreie Kommunikation als Praxis für Compassion vorzustellen.

Frau Prof. Dr. Tania Singer lud um die 30 Personen und Teams ein, ihre Arbeit und Erfahrungen im Bereich Compassion-Training und Forschung über Compassion vorzustellen. Als Direktorin der Abteilung für soziale Neurowissenschaften am Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (Leipzig) ist sie uns ihr Team unter anderem intensiv am Forschen, wie sich das Trainieren von Compassion in unserem Gehirn zeigt und wie sich ein längerdauerndes Training auf persönliches Befinden und prosoziales Verhalten auswirkt.

Es ging darum, einen Überblick zu schaffen über den aktuellsten Stand von Forschung, Vermittlung, Trainingsprogrammen, Mediationspraktiken und Therapieformen, die explizit die Entwicklung von Compassion und Selbstfürsorge zum Ziel haben.

Jedes Team stellte seine aktuelle Arbeit vor, so dass am Ende der Konferenz eine äusserst reichhaltige und eindrückliche Palette von Erkenntnissen und Erfahrungen sichtbar wurde. Die Forschungs- und Anwendungsgebiete betreffen Institutionen wie Universitäten, Spitäler, Hospize, Schulen, Militärische Institutionen, Therapeutische Projekte, Altersheime, Meditationszentren aber auch Trainings und Seminare.

Was haben Menschen davon, wenn sie Mitgefühl kultivieren? Wie kann Compassion kultiviert, vermittelt, trainiert und geübt werden? Was heisst das für die Welt? Schaffen wir mehr Fürsorge, mehr Kooperation, mehr Anteilnahme, mehr Partnerschaftlichkeit und Gleichwertigkeit? Was heisst das in Bezug auf eine säkulare Praxis? Was ist der Unterschied zwischen Compassion und Empathie, zwischen Mitgefühl und Mitleid? Empathie ist ein Geschenk der Evolution. Was ist denn Compassion? Ist Compassion messbar, kann man das im Körper lokalisieren? verändert sich das Gehirn durch Compassion Training?

Wir von metapuls (Regula Langemann und Suna Yamaner) wurden von Tania Singer eingeladen, weil wir mit ihrem Team in Zürich bereits ein Training in Nonviolent Communication durchgeführt hatten. Dabei wurde klar, dass ein solches Training genau das zum Ziel hat: Kultivierung von Compassion via Bewusstein über Sprache. Dominanz oder Gleichwertigkeit? Sprache gestaltet Beziehung und Sprache gestaltet die Art, wie wir in der Welt sind, aber auch sein möchten. Compassion ist die essentielle Verbindung, denn sie qualifiziert Beziehungen. Zum Ich und zum Du.

Der Fokus ist auf der Erfüllung der Bedürfnisse aber auch darauf, wie wir mit unerfüllten Bedürfnissen umgehen mit bewusstem Verzicht auf Dominanz oder Gewalt in der Sprache und letztlich in der Handlung.
So gesehen verstehen wir Non-Violent communication als Language-Based Compassion Practice. Im Buch ist ein Ausschnitt aus unserer Präsentation vom Juli 2011 zu sehen.

Dank internationaler Vernetzung, herausragender Grosszügigkeit aller Mitwirkender und unzähligen Arbeitsstunden kann das e-book ab 16. September 2013 kostenlos heruntergeladen, ausgedruckt und verbreitet werden. Es ist sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch verfügbar.

Der direkte Link lautet:
www.compassion-training.org

Darüber hinaus wurde von Studierenden aus den Studios Olafur Eliasson ein Film produziert, der ebenfalls unter obiger Homepage angeschaut werden kann.

Adressen und Infos

www.metapuls-online.ch

Frau Prof. Dr. Tania Singer Direktorin der Abteilung für soziale Neurowissenschaften am Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig
http://www.cbs.mpg.de/depts/singer

Das ReSource Projekt ist die bisher grösste laufende Studie im Zusammenhang mit Compassion-Training:
http://www.resource-project.org/en/home.html

Olafur Eliasson
www.olafureliasson.net

Wer könnte an diesem Multi-media Buch interessiert sein? Wenn sie Ideen haben, wo wir den Link noch platzieren könnten, bitte melden sie sich unter info@metapuls.ch

Regula Langemann

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