Zwei Biografien über Anna Pestalozzi-Schulthess und Heinrich  Pestalozzi zeigen uns in grosser Aktualität Engagement und unermüdlichen Einsatz für Visionen von zwei Menschen, die vor ca 270 Jahren in Zürich aufgewachsen sind und sowohl in der Deutsch- wie auch in der Westschweiz gewirkt haben.

Die Biografie von Anna Pestalozzi-Schulthess wurde neu verfasst von der Zürcher Autorin Dagmar Schifferli, die bereits vor einigen Jahren  den Briefwechsel zwischen Anna und Heinrich Pestalozzi herausgegeben hat.
In dieser Roman-Biografie lässt sie das Leben von Anna an der Seite ihres Mannes aufleben und setzt es in Bezug zu den damaligen politischen und wirtschaftlichen Umbruchszeiten vor und während der Französischen Revolution.
Angefeuert durch die Schriften von Rousseau wollte sich eine ganze Generation von erstarrten Normen Gesellschaftsverhältnissen emanzipieren und völlig neue Lebensentwürfe entwickeln. Weder Klassendenken noch materielle Vermögenswerte oder die radikale Trennung in Landschaft und Stadt sollten ausschlaggebend sein, sondern Menschen mit
ihren Potenzialen unabhängig von Stand und Geld. Chancengleichheit und Gleichstellung waren hochaktuell als neue Freiheitsentwürfe verstanden.

Die Worte  Heinrich Pestalozzis gegenüber seiner Frau Anna Pestalozzi-Schulthess «man kann nie genug lieben» sind der sehr berührende Ausdruck eines der bekanntesten Pädagogen, der mit seinen Ideen immer noch Bedeutung hat.  Das war nicht bloss eine individuelle Liebeserklärung an seine Frau, es war ebenso politisch gemeint.  Es könnten aber auch die Worte seiner Frau gewesen sein.

Oder so: «Oh Menschheit, werden deine Gesetze ewig zur Liebe sagen: du bist Torheit, und zum Frieden zu bist nicht brauchbar?»

1954 publizierte  meine Grossmutter Mary Lavater-Slomann (1891-1980) die Roman-Biografie Pestalozzis. Dieses damals erfolgreiche Buch ist nun parallel mit der Biografie von Anna Pestalozzi Schulthess im Zürcher Römerhof Verlag neu aufgelegt worden. Dagmar Schifferli schrieb das Nachwort zur Neuausgabe.

Der Fokus ist weniger auf den pädagogischen und literarischen Taten Pestalozzis, sondern versucht den Menschen zu erfassen. Die enormen Recherche nicht nur der Briefe, sondern auch von Menschen im Umkreis dieses Paares geben einen gut nachvollziehbaren Eindruck über  Lebens- und Liebesverhältinisse. Erstaunlich auch, wie viel Material erhalten ist. Klar, es ist ein Paar gewesen, das aus der bürgerlichen Klasse der Stadt Zürich stammte, hochgebildet für damalige Verhältnisse, sehr eigenständig lebte und damit immer wieder auch auf grossen Widerstand und Unverständnis stiess. Auch 60 Jahre nach der Erstausgabe, liest sich das Buch von Mary Lavater- Sloman flüssig, spannend, breitet sich aus wie ein Film.

Anne Rüffer und Gitti Hug, die Gründerinnen und Inhaberinnen des Römerhof Verlags, wagen es zum dritten Mal, Roman-Biografien dieser Schweizer Erfolgsautorin neu aufzulegen.

Im Verlag Rüffer und Rub werden Sachbücher zu Fragen veröffentlich, die Antworten verdienen. Im Römerhof Verlag kommen aussergewöhnliche Menschen, spannende Biografien an die Öffentlichkeit. Schön gebunden und gestaltet. Ein Genuss, den zu schenken sich lohnt.

Regula Langemann

 

Presseinformation Dagmar Schifferli

Pressinfo Mary Lavater-Sloman

www.roemerhof-verlag.ch

www.ruefferundrub.ch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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